Mein persönliches Reading September 2015

 

Ein bisschen aufgeregt war ich schon vor meinem "Reading". Vor mir waren noch zwei andere Frauen dran. Meine Vorgängerin strahlte, als sie rauskam. Mit Respekt vor dem Hohepriester bekleidete ich mich mit meinem Sarung und zog die Schuhe aus. Dann ging es los. Vor mir saß ein würdiger alter Mann hinter einem beeindruckenden Schreibtisch. Freundlich begrüßten wir einander nach balinesischer Sitte mit gefalteten Händen und Verbeugung. Sofort fühlte ich mich geborgen. Dieser Mann erschien mir irgendwie zeitlos, fast so als die gesammelte Weisheit von Jahrtausenden. Mein balinesischer Übersetzer Wayan gab mir ein Buch und bat mich, meinen Geburtsnamen und mein Geburtsdatum hineinzuschreiben. Dann reichte er das Buch über den Schreibtisch und der Meister begann emsig zu werkeln. Erst einmal galt es, mein Palmblatt zu finden. Nach kurzer Zeit stand die Auswahl fest und der Priester übersetzte die im Original in Sanskrit überlieferte Schrift zunächst ins Balinesische. Wayan schrieb fleißig mit. Das erste Erstaunen gab es, als ich aus den sonst unverständlichen Worten mehrmals den Namen Saraswati vernahm. Während der letzten 2 Wochen ging immer wieder eine seltsame Anziehung gerade von dieser Göttin aus. Das "Reading" selbst dauerte etwa eine viertel Stunde. Während der ganzen Zeit fühlte ich mich sehr wohl. Ich spürte, dass hier gerade etwas Ungeheuerliches vor sich ging. Nach der Reaktion der zwei Balinesen schien es jedoch ein gutes Schicksal zu sein. 

 

Wir begannen die Übersetzung mit Saraswati. Ich sagte zu Wayan, dass ich das zumin­dest schon verstanden hatte und sehr erstaunt war, weil sie mich bereits die letzte Zeit begleitete. Allerdings schienen mir deren Verkörperung von Schönheit und Weisheit besonders anziehend zu sein. Mit der Schönheit habe ich es nicht so wirklich und meine Klugheit habe ich immer versucht zu verstecken. Irgendwie war mir schon klar, dass mir das nicht gut tut und es an der Zeit wäre, meine Gaben anzunehmen und zu leben. Jetzt fing er aber ausgerechnet mit Saraswati als Verkörperung von Pädagogik an. Das irritierte mich schon ein bisschen. Was hatte mein Leben als Hausfrau denn mit Pädagogik zu tun? Die zwei Männer brachten mir auch sehr viel Wertschätzung entgegen, so als hätte ich schon einiges geleistet in meinem Leben. Erst am nächsten Tag dämmerte mir, dass sie mit Pädagogik wohl die Ausbildung und Erziehung meiner Kinder gemeint haben müssen. So wertschätzend habe ich das noch nie gesehen, aber erfolgreich war es allemal. Schließlich habe ich drei wundervolle Kinder. Doch zurück zu meinen Palmblättern. 

 

Mein Geburtsdatum ist der 20.07.1962, daraus lässt sich leicht errechnen, dass ich auf einem Freitag geboren bin. Das bedeutet, dass mein Leben unter dem Symbol der Magie steht, das bedeutet, dass ich sehr viel Energie, viel Power habe. Na, das lässt sich wirklich nicht leugnen. In diesem Leben habe ich das balinesische Gottessymbol Brahma bekommen. Brahma symbolisiert die schöpferische Kraft, steht auch für Kreativität, dafür, dass mir viele gute Ideen geschenkt werden. Auch das kann ich nicht abstreiten.  

 

Mein ganz persönliches Symbol ist Saraswati, über die wir eben schon gesprochen haben. Das bedeutet, dass in meinem Leben die Ausbildung und Erziehung von Kindern einen breiten Raum einnimmt. Ich habe sehr viel Wissen und Kompetenz, um auch anderen Leuten sagen zu können, wo es langgeht. Ich weiß schon, dass ich durchaus auch Führungsqualitäten habe. Das habe ich jedoch immer versucht zu vermeiden. 

 

Die Lebensaufgabe dieses Lebens symbolisiert der Gott Chandra, der Mondgott. Das bedeutet dass ich anderen Menschen kühles Licht aussende. Was heißt denn das schon wieder? Das bedeutet, dass ich den Menschen meine tiefe Liebe schenke. Das muss man so unterscheiden: Das Licht der Sonne ist sehr heiß, sie verbrennt alles, das Licht des Mondes kommt aus dem Herzen und es steht für die Liebe. 

 

Das ist jetzt wirklich cool. Bei der Abschlussveranstaltung unseres Seminares konnten wir das verbrennen, was wir ab sofort aus unserem Leben verbannen wollen, aber wir haben auch ausgesprochen, was wir denn neu in unser Leben einladen möchten. Dort habe ich formuliert: ich wünschen mir die Energie der Sonne, die alles wärmt. Anschließend bekam jeder eine kleine Opferschale mit Blumen, mit denen jeder individuell verfahren konnte. Ich bin mit meiner Schale ans Meer gegangen. Mit den Füßen im Wasser stehend habe ich meditiert. Langsam aber stetig gruben sich meine Füße durch die Kraft der Gezeiten in den Boden ein. Bewusst habe ich für mich registriert, welche Kraft doch vom Mond, als dem Verursacher der Gezeiten ausgeht. Jetzt muss ich wohl meinen Wunsch neu formulieren: ich lade die kühle, liebevolle Kraft des Mondlichtes in mein Leben ein. Jetzt verstehe ich aber auch, warum mein Leben solch enormen Schwankungen unterworfen ist. Absolute Fülle aber auch totale Leere sind mir nicht fremd. Der Mond nimmt nun mal zu, aber auch wieder ab. Na zumindest dürfte es für die Zukunft ganz hilfreich sein, in einer Tiefphase wieder an den Aufstieg zu denken. Das ist halt so mit dem Mond. 

 

Zurück zum Reading. Wenn ich meiner Lebensaufgabe nicht folge, dann könnte es sein, das ich nochmal wiederkommen muss. Wenn ich alles schaffe, was mir aufgetragen ist, dann werde ich 98 Jahre und es ist gut. Ansonsten muss ich noch einmal 61 Jahre später wiedergeboren werden. Dann werde ich aber nur 58 Jahre alt und werde Lehrerin. Na, darauf habe ich aber keine Lust. Da sind die Kinder doch traurig. Dann lieber jetzt gleich. Dieses Leben ist übrigens ein gutes Leben. In meiner 4. Inkarnation war ich als Frau in Südamerika geboren. Vor 567 Jahren lebte ich als Maya in Mexiko. Ich habe Blut von Generationen von Yuma eher von der mütterlichen Seite her. Dort widmete ich mich dem Voodoo. Ich konnte in den Menschen lesen, konnte ihr wahres Wesen erkennen. Meinte er das jetzt damals oder heute? Auf meine Nachfrage sagte er mir, dass sich das wie ein roter Faden durch alle Inkarnationen zieht. Wie cool ist das denn? Das wurde mir doch schon bei meiner allerersten Aufstellung mit auf den Weg gegeben, diese Gabe auch zu leben. Andere Menschen kommen zu mir, um sich von mir weise Ratschläge zu holen. Ich habe auch ein kleines Büchlein über Heilung und über Akupunktur geschrieben, vor allem über Druckpunkte. Aber das konnte ich alles nicht mein ganzes Leben lang machen. Deshalb habe ich die Pflicht, dies in diesem Leben zu vollenden. 

 

Das verschlägt mir jetzt die Sprache. Seit drei Wochen bin ich zum Studium der Komplementärmedizin, also der Naturheilkunde auf akademischem Niveau, eingeschrieben. Ja, das ist genau mein Job, war die Antwort. 

 

Zur Unterstützung sind mir noch weitere Symbole gegeben. Mein Baum ist der Kajeputbaum. Das muss ich erst einmal googeln. Das ist ein Baum mit weißem Holz aus dem Kajeputöl gewonnen wird. Jetzt wird´s verrückt. Dieses Öl ähnelt dem Eukalyptusöl und Eukalyptusbonbons habe ich schon als Kind gerne gefuttert. Aber in der Sprache der hinduistischen Symbolik repräsentiert der Kajeputbaum das Heilen schlechthin. Das ist meine Mission. Mein Vogel-Symbol ist der Rabe. Der Rabe als Symbol hat Zugang zu anderen Welten z.B. zum Unbewussten. Er steht für Intuition. Da liege ich mit meiner Hypnoseausbildung doch genau richtig. In der Analytischen Psychologie haben Raben in Träumen verschiedene Bedeutungen. Als Luftwesen haben sie Zugang zu einer anderen Sphäre als der Mensch. Sie können als Bote einer anderen Welt (Unbewusstes) aufgefasst werden und als Bild für nahende Depression. Auch der Aspekt der Klugheit spielt eine Rolle. Der Rabe kann in Träumen und Imaginationen als wissendes Tier auftreten und als "Seelenführer" dem Ich des Träumers oder Imaginierenden, ähnlich wie dem Märchenhelden, hilfreich zur Seite stehen. (aus symbolonline)  

 

Mein Tiersymbol ist der Elefant. Oh, das erklärt meinen dicken Hintern. Allgemeines Gelächter! So war das allerdings nicht gemeint. Der Elefant ist das königliche Reittier Shivas des ewigen Erneuerers. Er gilt als Symbol von Weisheit, Offenheit, Frieden, Glück, Kraft und Festigkeit. Der Elefant ist Symbol des Elementes Erde und er wird mit Tugenden wie Besonnenheit und des Maßhaltens in Verbindung gebracht. 

 

In diesem Leben begann mit 36 meine Karriere im Bereich der Spiritualität. Das kann ich bestätigen. Mit Anfang 30 habe ich mich taufen lassen. Mit 48 begann mein Weg im Bereich der Psychotherapie, den ich auch heute noch beschreite. Das ist richtig. Ich habe eine Praxis als Heilpraktiker für Psychotherapie. Als Heilpraktiker werde ich bis 65 arbeiten. Ich sollte auch kleine Gruppen gründen mit Leuten, die ähnliche Dinge tun, um mein Wissen an diese weiterzugeben. 

 

Ich habe eine wirklich gute Familie mit drei Kindern, wobei besonders mein ältester Sohn mich auf meinem Weg unterstützt. Das stimmt haargenau. Ich streite mich viel mit Axel, aber genau das bringt uns doch weiter. Mein Leben, das ich jetzt führe ist ein eher einfaches Leben aber es geht auch glatt durch, es fließt wie ein Fluss, keine nennenswerten Aggressionen im Familienleben. Das stimmt auch. Nach 26 Ehejahren bin ich immer noch verliebt in den eigenen Mann. Wir haben alle eine starke Verbindung zu einander und ich schöpfe viel Energie aus dieser Verbindung. Die Familie ist mein Ruhepol. 

 

Mit 78 Jahren werde ich leichte Probleme mit dem Nacken bekommen und mit den Augen, aber ansonsten bekomme ich keine ernsthaften Krankheiten. Samstag ist der beste Tag für mich etwas zu beginnen. Es könnte sein, dass ich mit 78 noch einmal meinen eigenen Weg gehen könnte, ein Stück außerhalb der Familie, ein Stück weg von allem Trubel.  

 

Mit 48 begann meine Lust, ferne Länder zu bereisen und mit 55 plane ich, einmal nach Indien zu reisen. Oh, da ist es heiß. Na, nicht immer, aber das bringt mich weiter und ich könnte das Original-Reading erleben. Das macht Sinn. 

 

Jetzt hatte ich noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Mich interessierte, ob ich im Oktober die Heilpraktikerprüfung ablegen sollte. Er rieht mir, besser noch zu warten, bis ich mich richtig fit fühlen würde, damit ich nicht traurig wãre, wenn es nicht klappt. Wenn ich mich jedoch sicher fühle, dann kann ich die Prüfung auch ablegen. 

 

Als zweites wollte ich wissen, ob ich viele Enkel bekommen würde. Da lachten sie alle. Meine Familie hat so eine starke Bedeutung für mich, dass das gerade so weitergeht. Meine Jungs bekommen alle mindestens 2 Kinder. Also für reichlich Enkel wird gesorgt sein. Da werden sich meine Kinder aber freuen. 

 

Das ist jetzt über ein Jahr her und beeinflusst mich noch immer. Inzwischen habe ich die Heilpraktikerprüfung geschafft und arbeite immer mehr mit Akupunktur. Es ist eine phantastische Methode, Menschen mit Schmerzen zu helfen.