Wirkungsweise

Nach einem Trauma kann es zum sogenannten „Sprachlosen Entsetzen“ (speechless terror) kommen, das heißt, in der rechten Hirnhälfte werden Bilder prozessiert, die der Patient vor Augen hat, während das Sprachzentrum aktiv unterdrückt wird. Der Patient kann das Geschehene so nicht in Worte fassen, wodurch nachfolgend eine Verarbeitung des Erlebten erschwert wird.

 

Es gibt bereits einige Studien, die die Wirksamkeit von EMDR belegen und versuchen, die Wirkungsweise zu ergründen. Es wird angenommen, dass durch die bilaterale Stimulation mittels bestimmter Augenbewegungen (oder auch akustischer oder taktiler Reize), eine Synchronisation der Hirnhälften ermöglicht wird, die bei der posttraumatischen Belastungsstörung gestört ist. Nicht das Trauma selbst verursacht die Störung sondern die unvollständige Verarbeitung. Während der bilateralen Stimulierung wird die belastende Erinnerung in den Teil des Gehirns geholt, der für die Verarbeitung zuständig ist und so lange darin behalten, bis das Trauma vollständig verarbeitet ist.

 

Das Ziel ist es, sagen zu können: "Es ist vorbei." Jeder Mensch hat auch eine interne Repräsentation der Zeit und wenn traumatische Erinnerungen nicht verarbeitet wurden, dann können sie vom Unterbewusstsein zeitlich nicht eingeordnet werden. Für das Unterbewusste ist das Entsetzliche eben noch nicht vorbei und es muss viel Energie für Wachsamkeit und Schutz aufgebracht werden. Durch den EMDR-Prozess kann die Erinnerung mit den dazugehörenden Gefühlen dem richtigen Zeitpunkt zugeordnet werden. Das Vergangene ist vorbei und man ist wieder in der Lage situationsangemessen zu reagieren.  Das führt dann zu einer spürbaren Entlastung.